Der Kardinal bittet zu Tisch – Voradventliches Unternehmeressen des Netzwerks Mittelstand
Ein klarer Fall von Brauchtum: Bereits zum 5. Mal führte das Netzwerk Mittelstand der IHK Köln sein traditionelles voradventliches Unternehmeressen durch.
Dieses Jahr fand es im bis auf den letzten Platz besetzten, wunderschönen Dachsalon der Kölner Flora statt. Mit einem ganz besonderen Redner: Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki sprach vor 130 Mitgliedern und deren Gästen zur Verantwortung der Wirtschaft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Dabei führte er aus, was für eine hohe Aktualität die christliche Soziallehre auch heute noch für das unternehmerische Handeln in der heutigen Zeit hat. „Mit einem gesellschaftlichen Auseinanderdriften ist keinem gedient“. Dabei nahm der Kardinal kein Blatt vor den Mund: Schon so mancher hätte ihm geraten „Junge, bleib doch bei Deiner Theologie“ – aber dass Kirche die Stimme erhebt für die Integration von Flüchtlingen und gegen die Ausbeutung von Arbeitern z.B. auf dem „Arbeiterstrich“ in Ehrenfeld, das fanden auch die anwesenden Unternehmer völlig legitim.
Auch den Schlüssel zur Lösung vieler Probleme im Bereich Integration: die Teilhabe am Arbeitsmarkt mit fairen Löhnen, schnellerer Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, vermehrten Sprachkursen und der Qualifizierung auch „schwieriger“ Jugendlicher konnten vor allem die Unternehmer unterschreiben, die selbst schon Flüchtlinge eingestellt hatten – und davon waren einige unter den Gästen.
Denn: Wir als Mittelständler übernehmen Verantwortung. Jeden Tag. Für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter, unsere Familien – und natürlich auch für unsere Region. Und deshalb werben wir auch für Unterstützung der Idee von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Kölner Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der Wirtschaft neu aufzustellen.
Gegen Ende seiner Rede, nachdem der Kardinal uns so einiges auf den unternehmerischen „To-Do-Zettel“ geschrieben hatte, wurde es weihnachtlich. Denn er dankte den Anwesenden für unseren „immens wichtigen Einsatz“ und den „wertvollen Dienst am Gemeinwesen“. Es gab Applaus. Und dann den sehr guten Hauptgang.
Quintessenz des Abend: Ein toller, engagierter Redner mit Tiefgang, eine wunderbare Location, beste Gesellschaft – dieses Brauchtum werden wir auf jeden Fall auch 2018 wieder begehen!